Wer hat sich nicht schon darüber gewundert ? Auf den Dächern von Industriegebäuden, Lagerhallen und Supermärkten sieht man nur selten Solaranlagen - trotz der oft großen Flächen und des offensichtlichen Strombedarfs unter Dach.
In einem Interview nennt Melchior Schulze Brock, Gründer des Startups Enviria, das sich seit 2017 auf die Errichtung von Solaranlagen auf Gewerbeimmobilien konzentriert, die Hintergründe:
Warum es kaum Solaranlagen auf Lagehallen gibt - Potenzial von 90 Prozent
Oft sind die Eigentumsverhältnisse schwierig: das Unternehmen als Stromabnehmer ist meist nur Mieter des Gebäudes. Eigentümer sind oft Immobilienfonds, mit denen Verträge zur Errichtung einer Anlage geschlossen werden müssen. Dass der Betrieb einer Solaranlage nicht zum Kerngeschäft der Unternehmen gehört und sich nicht schnell amortisiert, ist ein weiteres Problem.
Auch die Planung ist aufwändiger als bei einem Eigenheim. Wegen der teilweise riesigen Flächen müssen Solaranlagen oft auf einer anderen Spannungsebene angeschlossen werden. Man benötigt Trafostationen und es gibt langwierige Prozesse mit den Verteilnetzbetreibern.
In manchen Fällen erlaubt auch die Statik keine Aufdachanlagen.
Das Potential der Dachflächen auf Gewerbeimmobilien ist trotz dieser Probleme noch groß. Die bereits versiegelten Flächen sollten zur Produktion von Solarstrom genutzt werden, um die sonstigen Flächen zu schonen.
Quelle: ntv.de, ddi 11.10.2024, 17:59 Uhr
Forscher:innen des Fraunhofer-Centers für Silizium-Photovoltaik (CSP) und des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) haben ein Solarmodul hergestellt, dessen ökologischer Fußabdruck geringer ist als der herkömmlicher Paneele. Es besteht aus recycelten Materialien und nachwachsenden Rohstoffen. Nur die zur Umwandlung des Sonnenlichts benötigten Komponenten aus Silizium bleiben erhalten.
Die neuen Materialien sind langfristig gegen sämtliche Witterungseinflüsse stabil und vollständig recyclebar. Der Rahmen des Moduls besteht zum großen Teil aus Holz. Die Verbindungen der Solarzellen sind mit einem silberhaltigen, elektrisch leitenden Klebstoff ausgeführt statt mit bleihaltigen Loten. Die Rückseitenfolie besteht zu 30% aus recycletem Polyethylenterephtalat (PET). Die transparente Folie, die die Solarzellen kapselt, besteht zu 60 % aus biobasiertem Zuckerrohr-Ethylen. Das Biomodul bringt es auf 380 W. Jede verbaute Komponente erfüllt die aktuellen Modulstandards.
Quelle: Erneuerbare Energien, 05.09.2024
Der chinesische Hersteller Trinasolar hat in einem neuen Recyclingprozess ein kristallines 645 W PV-Modul mit einem Wirkungsgrad von 20,7 % gefertigt, das komplett aus recycelten Materialien und Komponenten besteht, die schon einmal in der Photovoltaik eingesetzt wurden: vom Silizium über Silber, Aluminiumrahmen bis hin zum Glas.
Hersteller sind seit 2015 in Deutschland verpflichtet, ausrangierte PV-Module zurückzunehmen. Trinasolar ist schon seit 2010 Mitglied des Modulrecycylingverbundes PV Cycle und entwickelt innovative technologische Lösungen für die Rückgewinnung und das Recycling von Altmodulen.
Quelle: Trinasolar, 24.09.2024
Revolutionäre Solarenergie: Wie Norwegens Fußballstadion mit vertikalen Solarmodulen neue Maßstäbe setzt
Das Ullevaal-Stadion in Oslo ist nicht nur ein Ort für sportliche Highlights, sondern auch ein Vorreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien. Mit der größten vertikalen Solaranlage der Welt und innovativen bifazialen Solarmodulen zeigt das Stadion, wie in nördlichen Regionen bis zu 20 % mehr Energie erzeugt werden kann – und das trotz kalter Wintermonate.
Quelle: Daniela De Lorenzo,Euronews Green, 06.10.2024
EU-Batteriespeicher: Der Schlüssel zur Nutzung von Solarenergie rund um die Uhr
Die EU steht vor einem Wendepunkt: Mit dem schnellen Ausbau von Solar- und Windenergie ist die Zeit gekommen, die Vorteile dieser sauberen Energiequellen voll auszuschöpfen. Durch den verstärkten Einsatz von Batteriespeichern könnten überschüssige Wind- und Solarenergie gespeichert und zur Spitzenlast genutzt werden – ein Schritt, der der EU helfen könnte, bis 2030 Gaskosten in Milliardenhöhe zu vermeiden. Doch trotz des Booms bei erneuerbaren Energien fehlt es an ausreichend Flexibilitätslösungen. Dieser Bericht beleuchtet, wie Batteriespeicher die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und das europäische Stromnetz widerstandsfähiger und kostengünstiger machen können. Sind wir bereit, diesen Schritt zu gehen?
Quelle: „EU battery storage is ready for its moment in the sun“, Ember, von Dr. Beatrice Petrovich, Harriet Fox und Dr. Chris Rosslowe, 26. September 2024